WOLFGANG MATTHEUER
Hin ist er
1977
Holzschnitt auf Büttenkarton, 49 x 43,7 / 76,3 x 63,8 cm, unter Passepartout. Unter Glas gerahmt. Signiert und datiert.
Koch/Arendt 219 - Provenienz: Sammlung Dr. Manfred Arendt
WOLFGANG MATTHEUER
Ich weiß nicht, was soll es bedeuten
1982
Linolschnitt 1982, 56,8 x 76 cm (65 x 86,5 cm), signiert unten rechts, 49/80, Koch 312, Rahmen
Sehr guter Zustand
WOLFGANG MATTHEUER
Und die Flügel ziehen himmelwärts
1979
Linolschnitt auf leichtem chamoisfarbenen Karton. 1979. 56 x 74,6 (62,2 x 82,3) cm, unter Passepartout. Unter Glas gerahmt, Signiert, datiert, betitelt und bezeichnet "A". Leicht gebräunt, minimal stockfleckig sowie die obere linke Ecke minimal unregelmäßig.
Koch/Arendt 235 - Provenienz: Sammlung Dr Manfred Arendt
WOLFGANG MATTHEUER
Zwiespalt
1979
Holzschnitt, 55 x45 / 65 x54 cm, signiert und datiert, Rahmen
WOLFGANG MATTHEUER
Die Flucht des Sisyphos
1971
Lithografie, 65 x 49cm / 93 x 75 cm, Passepartout hinter Glas gerahmt, unten bezeichnet und signiert W. Mattheuer
WOLFGANG MATTHEUER
Der Schrei
1994
Linolschnitt, 70 x 84cm, signiert
vollflächig, sehr guter Zustand
Biografie
WOLFGANG MATTHEUER
(*
1927
in
Reichenbach im Vogtland
,
†
2004
in
Leipzig
)
Wolfgang Mattheuer wird 1927 in Reichenbach/Vogtland als Sohn eines Buchbinders geboren. Nach einer Lehre als Lithograph und Kriegsteilnahme mit Verwundung und Flucht aus russischer Kriegsgefangenschaft kehrt er nach Reichenbach zurück. Seine künstlerische Ausbildung erhält Mattheuer an der Kunstgewerbeschule in Leipzig und ab 1947 an der Leipziger Hochschule für Grafik und Buchkunst, an die er nach Abschluss seines Studiums zurückkehrt und zuerst als Assistent, danach als Dozent und ab 1965 als Professor tätig ist. Als Hochschullehrer gründet Mattheuer gemeinsam mit seinen Künstlerkollegen Bernhard Heisig und Werner Tübke die sogenannte Leipziger Schule, die in den 60iger Jahren für die DDR-Kunstszene an Bedeutung gewinnt und eine stilistische Abkehr vom sozialistischen Realismus einleitet. 1974 legt er sein Lehramt nieder, um sich ganz auf die freiberufliche Arbeit zu konzentrieren. Ab 1978 ist Mattheuer Mitglied der Akademie der Künste der DDR. Obwohl SED-Mitglied bis zu seinem öffentlichen Austritt 1988, wird er von der Stasi seit den 1960er Jahren bespitzelt und gegen Ende der DDR sogar als Staatsfeind eingestuft. Malerkollege Ulrich Hachulla skizziert Mattheuers politisches Verhältnis zur DDR wie folgt: «Wurde er die längste Zeit vom Regime der DDR hoch geschätzt, so betrachtete ihn die Staatssicherheit zuletzt als Staatsfeind. Als Zweifler und Moralist mischte er sich ein und zeigte teils wenig schmeichelhafte Darstellungen der sozialistischen Wirklichkeit. Seine Worte und Bilder hatten dabei stets das Gewicht eines Stichwortgebers.» „Wolfgang Mattheuer stirbt an seinem 77. Geburtstag am 7.April 2004 mitten in der Vorbereitung für eine Ausstellung. Stilistisch orientiert sich Mattheuer vor allem in seinem Frühwerk an der Malerei der "Neuen Sachlichkeit". Ein immer wiederkehrendes Motiv sind Landschaften, vor allem aus seiner unmittelbaren Heimat. Thematisch auffallend ist die Bezugnahme auf die griechische Mythologie. Seine Bildschöpfungen sind nie bloße Dekoration, sie transportieren immer eine Aussage, wenngleich diese sich in der Klarheit der Komposition subtil äußern kann und erst wahrgenommen und verstanden werden will. Mattheuers große künstlerische Bedeutung fasst Ulrich Greiner im Gedenkblatt für dessen 80. Geburtstag wie folgt zusammen: „Mattheuers Bilder erzählen Geschichte und Geschichten, sie sind genau im Detail, ihr Raum ist von einem klaren Licht erfüllt, und sie verkünden eine Botschaft. Die Botschaft allerdings ist vieldeutig, das Licht gewittert ins Unheimliche hinüber, und die Geschichten sind nicht auflösbar in Leitartikel. In Mattheuers bilderbuchdeutlichen Bildern steht das Rätsel am Ende, während manche moderne Kunst es an den Anfang stellt. Mattheuer hat sich, und das erst macht ihn zum maßgeblichen Maler, nie mit privaten Phantasmagorien begnügt. Er hat sich immer gesorgt und gekümmert um die Welt, die Gesellschaft, in der er lebte. Das war der Sozialismus – zunächst seine Hoffnung, dann sein Widerpart, dann sein Trauma. Das Schicksal der Menschen war ihm nie egal, und deshalb hat er sich allegorisch und metaphorisch abgearbeitet an den Widersprüchen. Er hätte sie gerne versöhnt, aber er war ein zu störrischer und eigensinniger Mann, um sich einer erpressten Versöhnung zu fügen.
“Quellen: Wikipedia. „ Freie Akademie der Künste, Hamburg“, MDZ 02.04.2007: „TEXT UND ZEIT - Ulrich Greiner –Gedenkblatt für Wolfgang Mattheuer zum 80. Geburtstag, Wolfgang Mattheuer -Malerei und Grafik, Kunstverein Talstraße e.V. Halle/Saale